Der Fokus vieler ambulanter und stationärer Pflegeeinrichtungen lag bisher bei den klassischen Angeboten Pflegeheim oder den ambulanten grund- und behandlungspflegerischen Leistungen von zu Hause lebenden pflegebedürftigen Menschen. Im Hinblick auf die demographische Entwicklung, den geänderten Erwartungen/Vorstellungen zum Leben im Alter der Generation 60plus, den Problemen der Personalgewinnung wie auch der Finanzierung der Leistungen stellt sich die Frage wie den Herausforderungen begegnet werden kann. Zur Lösung hat aku in einer Vielzahl von Modellprojekten innovative Ansätze erarbeitet und an deren erfolgreichen Umsetzung mitgewirkt.
Im Rahmen einer Projektförderung über das „Innovationsprogramm Pflege 2022“ begleitet aku seit September 2022 das DRK-Pflegezentrum „Am Lemberg“ in Nagold. Mit dem Projekt soll gemeinsam mit den relevanten Kooperationspartnern das bereits bestehende solitäre Kurzzeitpflegearrangement im DRK-Pflegezentrum „Am Lemberg“ gestärkt werden. Darüber hinaus sollen die Erfahrungen aus dem Projekt als wichtige Hinweise für die Neuplanung der Kurzzeitpflege auf dem Gesundheitscampus am Standort Calw dienen und hilfreich für andere Träger sein.
Projektziele sind die Evaluation der Ist-Situation und die Entwicklung von Optimierungsansätzen sowie die Verbesserung der rehabilitativen und ärztlichen Versorgung der Gäste. U. a. wurden bzw. werden folgende Themen auf Grundlage der Projektziele bearbeitet: kontinuierliche Datenerfassung, Zusammenarbeit mit externen Partnern (z. B. Ärzte, Klinik, Therapeuten) sowie die Entwicklung eines Case Managements.
Das Konzept wurde im Rahmen des Modellvorhabens „Bedarfsgerechte Kurzzeit- und Übergangspflege“, das der Landkreis Ravensburg in Kooperation mit aku von 2018 bis 2021 durchgeführt hat, entwickelt. Ab September 2021 arbeitete aku gemeinsam mit der Sozialstation Gute Beth Bad Waldsee gGmbH und dem Verein Solidarische Gemeinde Reute-Gaisbeuren e.V. sowie in Abstimmung und Kooperation mit dem Landratsamt Ravensburg an der Konkretisierung und Umsetzung des Konzeptes. Im April 2023 startete der erste Gastaufenthalt erfolgreich.
Das Konzept der quartiersbezogenen Verhinderungspflege in Gasthaushalten sieht vor, dass zuhause betreute pflegebedürftige Menschen bei Verhinderung ihrer Angehörigen (z. B. wegen Urlaub, Krankheit) für einen bestimmten Zeitraum in einem Gasthaushalt betreut werden. Durch diesen Ansatz soll ein niedrigschwelliges und quartiersbezogenes Angebot zur Entlastung von pflegenden Angehörigen geschaffen werden. Somit wird auch der Verbleib der pflegebedürftigen Menschen in ihrer eigenen Häuslichkeit gesichert.
Das Modellvorhaben wurde aus Mitteln des Landes Baden-Württembergs durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration gefördert. Das Modellprojekt ist mittlerweile abgeschlossen. Die Ergebnisse wurden für Interessierte im Rahmen eines Leitfadens aufbereitet. In einer Sendung des SWR wurde zudem über die erfolgreiche Umsetzung berichtet.
Die „Regionalkoordination Quartiersentwicklung“ fand als Pilotprojekt des Landkreistages Baden-Württemberg im Rahmen der Quartiersstrategie von Januar 2022 bis Dezember 2023 im Regierungsbezirk Tübingen statt und diente zur Unterstützung der acht Landkreise bei der Quartiersentwicklung. Im Auftrag des Landkreistages Baden-Württemberg hat aku landkreisübergreifend eine Arbeitsgemeinschaft zu ausgewählten Themen der Kurzzeit-/Verhinderungspflege begleitet und beraten. Dabei wurde im ersten Schritt ein inhaltliches Rahmenkonzept zu einer „Tageweisen Rund-um-die-Uhr-Versorgung in Haushalten von Pflegebedürftigen als Entlastungsangebot für pflegende Angehörige“ entwickelt. Anschließend haben sich die Teilnehmer unter Leitung von aku mit dem Thema "Übergänge von der Klinik in die Kurzzeitpflege, in die Häuslichkeit durch ehrenamtliches Engagement besser gestalten" beschäftigt und unterschiedliche Ansätze analysiert und daraus Eckpunkte für eine Konzeptentwicklung abgeleitet.
Im Hinblick auf die gestiegenen Krankenstände und die bestehenden Schwierigkeiten bei der Personalgewinnung in Pflegeeinrichtungen kommt dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement eine hohe Bedeutung zu. Auf der Grundlage einer umfassenden Ist-Analyse werden von aku in Zusammenarbeit mit der Leitung der Pflegeeinrichtung und einem Projektteam Maßnahmen zur Schaffung von gesundheitsförderlichen Arbeitsbedingungen entwickelt. Die Leitungskräfte werden in der Organisationsentwicklung und Umsetzung der Maßnahmen unterstützt und begleitet, die Zusammenarbeit der Mitarbeitenden durch Workshops zur Teamentwicklung gefördert. Die BGM-Projekte werden – sofern die Voraussetzungen vorliegen - nach § 20 SGB V und § 5 SGB XI, Prävention in der Pflege, von der Techniker Krankenkasse gefördert.
Das Haus für Senioren in Langenenslingen der Vinzenz von Paul gGmbH wurde bei der Konzeption und Umsetzung des Konzepts „Wohngruppen nach dem Hausgemeinschaftsmodell“ begleitet. Das Projekt wurde im Rahmen der Initiative „Starke Pflege-Prävention in der Pflege“ durch die Techniker Krankenkasse unterstützt. Das Konzept basiert darauf, so viel Alltag und Normalität wie möglich für die Seniorinnen und Senioren zu bieten. Den Bewohnerinnen und Bewohnern wird durch die architektonische Umgestaltung in kleinere, familiäre Wohneinheiten eine weitgehend am Alltag zu Hause ausgerichtete Tagesstruktur und Teilhabe im Sinne eines erweiterten Gesundheitsverständnis geboten, das neben pflegerischen Aspekten auch soziale Bedürfnisse und persönliche Prioritäten der pflegebedürftigen Menschen umfasst.
Gleichzeitig wurden die für das Hausgemeinschaftskonzept benötigten Änderungen in der Betriebsorganisation dafür genutzt, gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden, z. B. durch eine leistungsgerechte Aufgabenverteilung zwischen den Berufsgruppen, ausgewogene Arbeitsabläufe, die Arbeitsspitzen berücksichtigen und eine adäquate Ausstattung der Wohnküchen, die Arbeitsschutz und ergonomisches Arbeiten gewährleistet, zu schaffen.
Essen und Trinken genießt bei Bewohnerinnen und Bewohnern von Pflegeeinrichtungen seit jeher einen hohen Stellenwert. Das Essen bietet Tagesstruktur für die Bewohnerinnen und Bewohner, hält den Körper gesund und trägt zum seelischen Wohlbefinden bei. Dies hat schon Sokrates in seinem berühmten Sprichwort „Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen“ zum Ausdruck gebracht. Die Organisation der Verpflegung beinhaltet für Verantwortliche von Pflegeeinrichtungen die Entscheidung für ein Verpflegungssystem zwischen eigener Speisenproduktion und Fremdvergabe sowie die Gestaltung der Schnittstellen und der Arbeitsablauforganisation von Hauswirtschaft und Pflege.
Im Projekt „Wir pflegen Genuss“ wurden das Essen und das Trinken im Haus Bethanien untersucht und Verbesserungsansätze erarbeitet, um die Themen Gesundheit und Genuss für die Bewohnerinnen und Bewohner besser miteinander zu verbinden. So wurden beispielsweise die Speisepläne ausgewertet, eine Bewohnerbefragung zur Speisen- und Getränkeversorgung sowie unterschiedliche Workshops und Coachings durchgeführt. Genau diese Aspekte stehen bei dem Projekt „Wir pflegen Genuss“ im Fokus. Das Projekt ist im Juli 2022 gestartet und läuft bis Mitte 2024. Das Projekt wurde durch die Techniker Krankenkasse im Rahmen "Starke Pflege – Prävention in der Pflege" gefördert.
Dem Ernährungsprojekt vorausgegangen ist die Begleitung der Zusammenführung zweier bestehender Küchen zu einer neuen Zentralküche im Cook-&-Chill-System.
Kunden- und Mitarbeiterbefragungen sind seit Firmengründung ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt bei aku. Heute kommt insbesondere der Mitarbeiterbefragung im Hinblick auf die bestehenden Probleme bei der Personalgewinnung und Personalerhaltung eine große Bedeutung zu. Die Mitarbeiterbefragung wird mittlerweile auch online angeboten.
Durch Modifikation der bewährten Mitarbeiterbefragung in stationären Einrichtungen bzw. Tagespflegen wurden zudem spezifische Fragebögen für die Kurzzeitpflege bzw. für ambulant Betreute Wohngemeinschaften entwickelt.
Zusätzlich bietet aku inzwischen auch Zufriedenheitsbefragungen für den Sozialbereich an. Ein externer Benchmark (Vergleich der Ergebnisse mit den durchschnittlichen Ergebnissen anderer Träger im Sozialbereich) ist teilweise möglich.
Interessierte Einrichtungen können sich über die Kunden- und Mitarbeiterbefragungen unter der Rubrik "Leistungen" unter der Überschrift "Qualitätsentwicklung mit Kunden-, Angehörigen- und Mitarbeiterbefragungen" genauer informieren.
Mit dem Angebot Interimsmanagement unterstützt aku Leitungskräfte bei anstehenden Veränderungen im Unternehmen zielgerichtet und passgenau, so dass Führungspositionen ohne fachliche Einbußen weiter besetzt sind und notwendige Anpassungsprozesse schnell und konsequent in die Umsetzung gehen können. Das Angebot bietet Verantwortlichen auf Trägerebene Flexibilität, Durchsetzungsvermögen und Kosteneffizienz.
Die Gemeinde Kernen ist Träger des Eigenbetriebs Sozialstation Kernen im Remstal. Mit seinen Angeboten in den Bereichen Ambulante Pflege, Nachbarschaftshilfe und Tagespflege für Seniorinnen und Senioren ermöglicht der Eigenbetrieb ca. 300 Menschen mit Pflege- und Unterstützungsbedarf ein Leben in ihrem Zuhause und die Entlastung von pflegenden Angehörigen.
In einem Restrukturierungs- und Organisationsentwicklungsprojekt hat der Träger gemeinsam mit der aku GmbH eine neue Struktur eingeführt, die die Angebote besser bündelt und sie auf zukünftige Anforderungen, vor allem auf die Digitalisierung in der Pflege, ausgerichtet. Zudem wurde die Einführung einer neuen Buchhaltungssystematik und eines fachlichen und wirtschaftlichen Controllings vorangetrieben. Die Begleitung durch aku umfasste die Erarbeitung der Implementierung einer Aufbaustruktur und die anschließende Umsetzung in Form eines Interim-Mandats auf Ebene der Betriebsleitung.